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Alt trifft neu - Berliner Meisterschaft der U 12, U14 und U16 am 04.06.2024


Ruckeldizuckel ging es heute mit der Straßenbahn ab S-Bahnhof Landsberger Allee noch ein halbes Stündchen zur Sporthalle der Ernst-Haeckel-Schule. Als alle Hoffnungen auf Ankunft längst dahin schienen, kam dann doch die Haltestelle Michendorfer Str.; von dort war der Fußweg zur Halle nicht allzu weit.



Am Ende können wir als Karate Verband offenbar froh sein, wenn wir Berliner Meisterschaften überhaupt irgendwo stattfinden lassen dürfen, aber für solche Wege braucht es schon großen sportlichen  Enthusiasmus. Den gibt es wohl: 24 Vereine entsandten 215 Sportler*innen und es gab 325 Nennungen.



Zu Beginn der Veranstaltung wurde geehrt: Fodé Cissé und René Gerstenberger erhielten die Goldene Ehrennadel des Berliner Karate Verbandes, Christopher Krähnert und Brigitte Benjes die bronzene Nadel. Christopher (Jahrgang 79) war in diesem Rahmen der Youngster.

Fodé und René dagegen sind in unserem Verband Männer der ersten Stunde (Die Frauen fanden tatsächlich erst etwas später zum Karate).

 



René (74), dem heute auch zur Verleihung des 8. DAN durch den Deutschen Karate Verband gratuliert werden konnte, begann bereits 1968 bei Nippon mit dem Karate. Von 1972 an unterzog er sich bis 2013 sieben DAN-Prüfungen und die Namen seiner Prüfer lesen sich wie das „Who is who“ des Deutschen Karate. René hat sich nichts geschenkt.

Neben seiner Laufbahn als erfolgreicher Wettkämpfer wurde er 1974 Karatelehrer und Kampfrichter. Ein Höhepunkt im Wettkampfsport war sicher Silber für das Kumite-Team bei der Weltmeisterschaft in Tokio. 1980 fand das sportliche Treiben durch einen schweren Autounfall ein jähes Ende. Jahrelange Rekonvaleszenz folgte. Aus diesem Tief kämpfte er sich heraus und 1995 erwarb er die B-Trainer-Lizenz und war wieder als Bundeskampfrichter aktiv. In Mecklenburg-Vorpommern wurde er schließlich Kampfrichterreferent. Wegen einer Krebserkrankung musste sich René 2020 aus dem Karate- Geschehen zurückziehen. Umso schöner war es heute, ihn bei dem Turnier zu Gast zu haben und ihm persönlich gratulieren und für seinen unermüdlichen Einsatz für das Karate danken zu können.




Die Bühne gehörte heute vor allen Dingen den jungen Wettkämpfern. Es machte wieder enorm viel Spaß, das Turnier zu beobachten und gelegentlich bemerkte man bedauernd: „Einer muss gewinnen,“ weil in einer Gruppe so tolle Akteure um die besten Plätze kämften.



Roxy war eifrig auf der Suche nach unentdeckten Talenten und tatsächlich konnte sie einige Sportler*innen sichten, die noch nicht den Weg ins Kader gefunden haben und die sie gerne unter ihre Fittiche nehmen würde. Insgesamt ist unser Leistungssportreferent Boris Mahn der Ansicht, dass die überwiegende Mehrzahl der erfolgreichen Athlet*innen bereits im Kader trainieren. Er äußerte sich auch sehr erfreut über die beeindruckende Nachwuchsarbeit, die in den Vereinen geleistet wird und hofft, dass die Berliner Karatekas wieder mehr auf deutscher Ebene Fuß fassen können.



Last but noch least kann man dem BSV Lichtenberg und Shirokuma nicht genug danken für die sorgfältige Ausrichtung unserer Berliner Meisterschaft, unserem medizinischen Team für die gewissenhafte Betreuung unserer Sportler*innen und natürlich und immer wieder dem Mann, der technisch die Fäden zusammenhält: Christian Horn.

Das Kampfrichterteam und der Leitung von Ken Corbie hat wieder alles gegeben und auch hier fiel auf, dass Ken im Vorfeld den jungen Sportlern Hinweise zur Fehlervermeidung gab und somit zeigte, dass es Kampfrichtern nicht darum gehen sollte, Fehler freudig aufzudecken, sondern die Aspiranten dabei zu unterstützen, eine gute Leistung abzurufen.




Verfasserin: Brigitte Benjes


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