
Am Sa., den 08. Juni, fand der Karate-Lehrgang „JKD and Friends“ statt, bei dem etwa 100 begeisterte Trainierende zusammenkamen. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und bot eine Vielzahl von Trainingsmöglichkeiten, die von Gesundheitsaspekten über Gewaltschutz bis hin zu den klassischen Disziplinen des Karate reichten.
Sieben hochqualifizierte Trainer aus verschiedenen JKD-Dojos führten die Teilnehmenden durch ein intensives und abwechslungsreiches Programm. Die Trainierenden konnten ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in den Bereichen Kihon (Grundtechniken), Kata (Formenlauf), Kumite (Kampftraining) und Selbstverteidigung vertiefen und sich zudem mit weitergehenden Aspekten des Karate auseinandersetzen. Jeder Trainer brachte seine eigene Expertise ein, was zu einer dynamischen und lehrreichen Atmosphäre beitrug.
Nach der Lehrgangseröffnung vom Landesstilrichtungsreferenten für JKD, Christopher Krähnert (TSC), sorgte Marcel Kulke (TSC) für ein lockeres aber schweißtreibendes Warm-up, um die Teilnehmenden auf die kommenden Einheiten vorzubereiten.
Das bekannte Dreigespann Gelz/Herrmann/Weiselowski nahmen im vorderen Hallenteil verschiedene Komponenten aus den Bereichen Kihon/Kata/Kumite sowie SV unter die Lupe. Siegfried Gelz (SC Berlin e.V.) lehrte intensive Einheiten zu Kihon, wobei er die Techniken Gedan Barai, fließender Gedan Heiwan Uke und Jodan Tettsui Uchi vermittelte. Darüber hinaus leitete er das Training der Kata Heian Shodan, was v. a. für die AnfängerInnen, welche sich später ihrer ersten oder zweiten Kyu-Prüfung stellten, einen großen Mehrwert darstellte. In der nachmittags gehaltenen, sehr praxisnahen Einheit zur Selbstverteidigung mit Fokus auf Messerabwehr ging es sehr lebhaft und engagiert zur Sache, was auf so großes Interesse stieß, dass kleine blaue Flecke gerne hingenommen wurden.
Frank Herrmann (Dojo Jitoku im SV Blau Weiß Frankfurt/O e.V.) widmete sich der Kata Tekki Shodan und deren Bunkai. Durch seine detaillierten Erklärungen und praktischen Übungen konnten die Komplexität und der Kampfgeist dieser Kata besser verstanden und anwendet werden.
Helge Weiselowski (Namiki Budokai e.V. und Fujinaga Berlin e.V.) nahm sich indessen der Anfangssequenz von Heian Godan an und erläuterte die Anwendungsmöglichkeiten im Bunkai, wobei er besonders auf Armhebel und Armbefreiung einging. Seine präzisen Erklärungen und die praktische Anwendung halfen den Teilnehmenden, ein tieferes Verständnis für diese Techniken zu entwickeln.
Philip Grahl (Capital Sports Berlin e.V.) setzte im hinteren Hallenteil hier an, indem er den Schwerpunkt auf die Feinheiten der Heian Godan herausarbeitete, und trainierte intensiv mit fortgeschrittenen Karatekas daran, deren technisches Können zu verfeinern. Seine Expertise ermöglichte es den ihnen, die Kata auf einem höheren Niveau zu meistern.
Christopher Krähnert konzentrierte sich derweil auf das Kumite-Training. Unter seiner Anleitung verbesserten die Karatekas ihre Kampftechniken und lernten, diese effektiv im Freikampf anzuwenden. Seine Einheiten waren geprägt von intensiven Übungen und taktischen Hinweisen.
Ein besonderer Aspekt des Lehrgangs war das Training unter gesundheitlichen Gesichtspunkten, das von Kathy Kreuzberg (Karate Dojo Johannisthal in der SG Treptow 93 e.V.) geleitet wurde. Sie gab einen Einblick in aktuelle sportwissenschaftliche und sportmedizinische Fakten und ließ die Interessierten Übungen und Karate-Techniken so trainieren, dass diese nicht nur die körperliche Fitness steigern, sondern auch das Verletzungsrisiko im Karatetraining minimieren. Im zweiten Teil ihres Trainings lag der Fokus auf dem Training mit Älteren und chronisch Erkrankten. Sie betonte die Bedeutung von Karate für die Gesundheit und gab wichtige, praxisnahe Hinweise an Trainerinnen und Trainer für deren eigene Arbeit.
Marcel Kulke – nicht nur BKV-Schulsportreferent und Karatetrainer, sondern auch versierter Gewaltpräventionsexperte – bot eine spezielle Gewaltschutzeinheit an, die besonders auf die Prävention und Abwehr von Gewalt im (Trainings-)Alltag abzielte. Die Vermittlung von Theorie sowie seine praxisnahen Tipps und Techniken wurden von den Teilnehmenden mit großem Interesse und hoher Konzentration aufgenommen. Die Betonung in dieser Einheit lag besonders auf dem Kinder- und Jugendschutz. Der Lehrgang setzte somit nochmal einen richtigen Impuls zu einem immer wichtigen Thema und zeigte, dass sich die Karategemeinschaft für ihre jüngeren Karatekas stark macht und Gewalt in keinerlei Form duldet.

Ein besonderes Highlight, v. a. für die Jüngsten des Lehrgangs, waren die Kyu-Prüfungen. Viele Kinder, aber auch ein paar Erwachsene nutzten die Gelegenheit, ihre Fortschritte zu demonstrieren und neue Gürtelgrade zu erreichen. Die Prüflinge zeigten beeindruckende Leistungen und wurden für ihren Einsatz belohnt. Herzlichen Glückwunsch nochmals an dieser Stelle.
Das Feedback der Trainierenden war durchweg positiv. Alle lobten die hohe Qualität des Trainings und die professionelle Organisation des Lehrgangs. Die Vielfalt der Einheiten und die Expertise der Trainer sorgten dafür, dass jeder Teilnehmende – unabhängig vom individuellen Leistungsstand – wertvolle Erfahrungen und neue Erkenntnisse mit nach Hause nehmen konnte.
Der Karate-Lehrgang „JKD and Friends“ war somit nicht nur eine hervorragende Gelegenheit zur Weiterentwicklung im Karate, sondern auch ein inspirierendes Gemeinschaftserlebnis, das alle sicherlich noch lange in guter Erinnerung behalten werden.
Text: Kathy Kreuzberg
Fotos: Regina Oette
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