17 Vereine, darunter auch einige aus Brandenburg, hatten 222 Sportler*innen zum 2. Berliner Nachwuchs Cup am 08. Juli 2023 angemeldet. Bei sommerlichen 30 Grad traf man sich also in der Schöneberger Sporthalle, um erste Wettkampferfahrungen zu sammeln und vielleicht auch erste Erfolge einzufahren.
Zunächst stimmte Ken Corbie die Kampfrichter*innen auf die speziellen Anforderungen eines Nachwuchsturniers ein. Er betonte, dass es darum ginge, die Neulinge für den Wettkampf zu begeistern und nicht durch übertriebene Strenge zu verprellen. Den Jüngsten sollten noch viele Hilfestellungen zuteilwerden und sollte man sich bei einer Kata verlaufen, sollte ein Neubeginn gewährt werden. Wie ich beobachten konnte, nahm Ken den Lernansatz sehr ernst, indem er durchaus während eines Kampfes erklärte, wie ein richtiger Kiai auszusehen hätte und anzuhören ist. Kommunikation scheint eine Stärke von Ken zu sein, so wurden auch während des Turniers strittige Fälle gemeinsam erörtert. Im kommunikativen Ansatz treffen sich Ken und Andreas Heß offenbar. In den ersten drei Stunden des Wettkampftages fand in einem Nebenraum der Halle eine Kampfrichterschulung für DAN-Anwärter*innen statt, die von Andreas angeleitet wurde. Das Viertelstündchen, welches ich mitverfolgt habe, fand ich so interessant, dass ich unbedingt gerne an der nächsten Schulung teilnehmen möchte.
Der Wettkampftag verlief in großen Teilen entspannt und in bester Stimmung. Die ausrichtenden Vereine Ki-Dojo und Zanshin, unser Sportreferent und der Wettkampfleiter hatten einen guten Job gemacht.
Das medizinische Team war gut bei der Sache und es sah so aus, dass es glücklicherweise erst gegen Ende des Tages ein wenig hektisch wurde.
Die jungen Sportler*innen lieferten souveräne Auftritte. Carsten Walther, mehrfacher deutscher Meister im Kata-Bereich, äußerte sich sehr beeindruckt von den gezeigten Leistungen und fand es bemerkenswert, dass sich die Newcomer*innen sehr selten verliefen. Gesprächen am Rande konnte ich entnehmen, dass die Motivation der Kinder keinesfalls über Druck erfolgen würde und so war es auch erfreulich zu sehen, wie zugewandt sich der Umgang zwischen den jungen Athlet*innen und den Eltern sowie den Trainer*innen darstellte. Für viele der Teilnehmer*innen war es hoffentlich ein gelungener Start ins Wettbewerbsleben, jedenfalls waren Stimmen wie: „Ich war zum ersten Mal dabei und habe eine Medaille gewonnen“, zu hören. Vielleicht nutzen mehr Karateka die Möglichkeiten in Berlin, an vereinsübergreifenden Wettkampftrainings teilzunehmen, um bei weiteren Turnieren ihre Lernerfolge präsentieren zu können.
Verf.: Brigitte Benjes
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