Den Verein gibt es schon einige Zeit, nun wurde er Ende März 2023 von der Mitgliederversammlung in den BKV aufgenommen. Ein Anlass, einen Blick darauf zu werfen.
Inzwischen ist wieder Zeit vergangen, es hatte dann noch eine Weile gedauert, bis alle Formalitäten zur Vereinsaufnahme in den Verband erledigt waren. Am Inhalt des Berichts hat sich jedoch nichts geändert, sodass er noch im April 2024 seine Gültigkeit hat.
Der Weg vom S-Bahnhof Köpenick zu den Trainingsräumen in der Friedrichshagener Str. führt baustellenbedingt an einem veritablen Stau vorbei. Die Häuser und Straßen wirken auf eine Art zweckmäßig, wo der Ruf nach Schönheit lediglich Plastikblumen hervorbringen würde. An der Alten Erpe, die in die Alte Köpenicker Spree mündet, sieht die Welt mit Blick aufs Wasser und die Köpenicker Altstadt sofort ganz anders aus.
Dort findet sich eine Trainingsstätte des Fudokan Dojo. Thomas Coohts, der Vereinsvorsitzende hat die Räume von einem Tanzstudio stundenweise angemietet, da er die Nutzung der Sporthallen als unsicher wahrnimmt. Entspannt sieht er hingegen die Mitgliederentwicklung des Vereins. Thomas erhält mehr Anfragen als er und seine Trainer *innen bewältigen können. Die Pandemie hat dem Verein keine Einbußen beschert. Schon früh hatte eine Mitstreiterin aus dem Verein die Idee zum virtuellen Training, die sofort mit täglichem Training, Treffen und Kata-Wettbewerben umgesetzt wurde. Wahrscheinlich half es, schnell zu sein und eine Lethargie bei den Vereinsmitgliedern nicht erst aufkommen konnte.
Der Verein entstand aus familiären Zusammenhängen, anfangs mehr mit Mutter -und Kind-Trainingseinheiten, später kamen zunehmend die Väter mit ihren Kindern hinzu. Familiär, freundlich und zugewandt ist die Stimmung während des Trainings in dem hellen Raum mit Spiegeln. Thomas legt beim Training besonders Wert auf die drei Stände und deren korrekte Ausführung: „Wenn der Stand nicht stimmt, kann der Rest auch nicht klappen.“ Die Teilnehmer sind sehr engagiert beim Lernen und viele haben Ehrgeiz, Wettkämpfe zu bestreiten. Fudokan-Cups werden wie die Berliner Meisterschaften besucht und auch zu den Berlin Open startet man. Hinzu kommen selbst organisierte Lehrgänge und Turniere.
Der Verein ist neu im BKV, der Vorsitzende Thomas Coohts ist gut bekannt. Bei Atlanta 96 ist er 1. Vorsitzender und Trainer, beim Verein SC Lotus arbeitet er in der Geschäftsstelle und als Trainer. In Ahrensfelde betreut er zwei Schulsport-Gruppen.
Das Fudokan steht nunmehr mit drei Vereinen und weit über 90 Vereinsmitgliedern im Begriff, sich in Berlin als eigene Stilrichtung zu etablieren, nachdem diese Karate-Variante bisher im stilrichtungsoffenen Bereich geführt wird. Thomas ist außerdem bestrebt, die im Fudokan erworbenen Dan-Grade im Berliner Karate Verband anerkennen zu lassen. Es sieht danach aus als ob er im Laufe der Jahre die Verbandsstruktur und Menschen, die den Verband repräsentieren, zu schätzen gelernt hat. Umgekehrt kann man sich im Verband über neue Vereine mit aktiven und motivierten Mitgliedern freuen.
Brigitte Benjes
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