Für den motivierten EM-Debütanten Mike Richter wird es darum gehen, sich im starken K21-Feld (Menschen mit geistiger Einschränkung) bestmöglich zu behaupten, schätzte die Para-Beauftragte des DKV, Kathrin Brachwitz, im Vorfeld der EM die Lage ein. Mike Richter wollte es jedoch gleich richtig wissen und holte sich die Bronze-Medaille. Welch ein Jubel, welche Freude. Der Berliner Karate Verband gratuliert herzlich zu diesem Erfolg.
Mike, der ganztägig in einer Werkstatt arbeitet, trainiert seit ca. einem Jahr beim Athletik Club Berlin. Dort erhält er bei dem Para-Trainer Heiko Kuppi ein zielorientiertes Training und er nimmt außerdem den athletischen Teil seines Trainings sehr ernst, was natürlich dazu führt, dass die Katas sehr ausdrucksstark präsentiert werden können. Kathrin ist auch voll des Lobes, wie fokussiert Mike trainiert.
Der Weg zur Teilnahme an internationalen Turnieren ist natürlich nicht einfach. Warum sollte es für Menschen mit Einschränkungen auch leicht sein? Bei anderen Sportlern sind sportärztliche Untersuchungen und die entsprechenden Qualifikationen über Turniere notwendig, im Para-Bereich gibt es umfangreiche Klassifizierungsuntersuchungen, die im Vorfeld viel Nerven und viel Geld kosten. Aus Gerechtigkeitsgründen sind solche Feststellungen wahrscheinlich nicht zu vermeiden, stellen aber für die Athleten, deren betreuenden Angehörigen und die Trainer*innen zusätzlichen Stress dar. -Das, was am wenigsten gebraucht wird.- Zu Beginn des Turniers wird die Klassifizierung nochmals geprüft.
Ende gut- alles großartig – für Mike dürfte das gesamte Turnier schon von Beginn an ein Highlight gewesen sein, da er bereits zu den ausgewählten Teilnehmern des Einzuges der deutschen Mannschaft in die Halle gehörte.
Klein fängt Mike nicht an: Er hat sich einfach super gefühlt und möchte beim nächsten Mal ins Finale.
Insgesamt hatte die deutsche Mannschaft als Zweitplatzierte der EM allen Grund zur Freude und das hat sich, wie erzählt wurde, auch durch einen extrem tollen Teamgeist gezeigt. Das Miteinander aller Sportler*innen soll fast beispiellos gut gewesen sein.
Verfasserin: B.Benjes
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